Zen-Buddhismus in China

Der Zen-Buddhismus in China wird auch Chan-Buddhismus (chinesisch  / , Pinyin chán) genannt. Die historischen Wurzeln der Zen-Lehre liegen im Kaiserreich China; von hier aus gelangte sie durch Mönche in die Nachbarländer Korea, Vietnam und Japan. Der heute für die Strömung insgesamt gebräuchliche japanische Name Zen ist die sinojopanische Lesung des chinesischen Wortes (chán). Dieses leitet sich seinerseits vom auf Sanskritwort Dhyāna ab, das zunächst als Chan’na (禪那, chánnà) ins Chinesische übertragen wurde und so viel wie „Zustand meditativer Versenkung“ bedeutet.

Auch wenn die Ursprünge des Buddhismus in Indien liegen, ist der Chan-Buddhismus religionshistorisch als eine genuin chinesische Weiterentwicklung anzusehen, wobei insbesondere deutliche Einflüsse des Daoismus auszumachen sind. In Indien selbst gab es keine reine „Dhyāna-Schule“. Erste schriftliche Belege einer Chan-Schule (禪宗, chán-zong) in China datieren vielmehr auf das 6. und 7. Jahrhundert. Eine eigenständige Identität entwickelte diese Schule vor allem während der Tang-Dynastie. Den Höhepunkt ihres Einflusses erreichte sie in der Song-Zeit, verlor dann jedoch während der Ming- und Qing-Perioden an Bedeutung. Allerdings ist der Buddhismus in China bis heute stark vom Einfluss des Chan geprägt. Anders als in Japan gibt es jedoch keine strikte Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schule, vielmehr wird in den meisten Tempeln eine Mischung aus Chan- und Reines-Land-Buddhismus praktiziert.


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